Die Ortsgemeinschaft
Hirnsberg hat 83 Einwohner. Um unseren Ort und die Ortsgemeinschaft richtig zu verstehen, müssen die umliegenden Weiler mit einbezogen werden. Im Folgenden ist unter Hirnsberg im Sinne Ortsgemeinschaft das Gebiet der ehemaligen Gemeinde oder gar das Einzugsgebiet der Vereine zu verstehen und das schließt die ehemalige Nachbar- und Partnergemeinde Pietzing mit ein.
Hirnsberg war bis zur Gebietsreform 1972 eine eigene Gemeinde mit ca. 4,3 km2. Die Gemeindeverwaltung war in der Stube des Bürgermeisters untergebracht, Gemeindekämmerer war der Lehrer. Es gab in Hirnsberg bis Ende der 60er Jahre eine Schule: 8 Klassen, 1 Klassenraum, 1 Lehrer. Es bestand eine gute Partnerschaft mit der benachbarten Gemeinde Pietzing. Die Vereine waren mit Ausnahme der Feuerwehren gemeindeübergreifend „Hirnsberg-Pietzing“. Wir alle, die wir es noch erlebt haben, erinnern uns an das jährliche Sportfest der beiden Schulen von Hirnsberg und Pietzing.
Motiviert und ehrgeizig trat man gegeneinander an. Heutige Veranstaltungen wie das Stockschießen und das Holzbergskirennen gehen auf jene Zeit zurück und lassen manchmal die alte Rivalität wieder aufflackern. 1972 kam Hirnsberg nach (Bad) Endorf und 1978 Pietzing zur Gemeinde Riedering. Die Kinder aus der ehemaligen Gemeinde Pietzing gehen nach Riedering bzw. in die weiterführenden Schulen nach Rosenheim, die Kinder von Hirnsberg nach Bad Endorf bzw. in die weiterführenden Schulen nach Prien. Obwohl sich die Kinder und Jugendlichen in der Schule nicht treffen, erhält sich in den Vereinen eine sehr aktive Partnerschaft Hirnsberg-Pietzing.
Wir leiden nicht unter der Eingliederung. Der Bezug zu Bad Endorf (Bahnhof, Geschäfte, Ärzte, …) ist historisch. Trotzdem sorgen wir von Zeit zu Zeit für den nötigen Respekt bei der Marktgemeinde.
Die Kirchengemeinde
Die Expositur bzw. später die Kuratie Hirnsberg gehörte bis 2009 zur Pfarrei Söllhuben. Der damalige Pfarrer und heutige Ruhestandspfarrer Anton Vejtey wohnt seit 1970 im Pfarrhaus in Hirnsberg. 2009 entschied sich die Pfarrgemeide Hirnsberg-Pietzing dem Pfarrverband Riedering beizutreten. Eine Trennung Hirnsberg nach Bad Endorf und Pietzing nach Riedering haben wir damals kategorisch ausgeschlossen. Die Pfarrgemeinde hat 3 Kirchen: Die frühere Marien-Wallfahrtskirche Hirnsberg, die Andreaskirche in Thalkirchen mit dem Friedhof und die Kirche St. Stephanus und Laurentius in Pietzenkirchen. Alle drei Kirchen wurden unter Pfarrer Anton Vejtey komplett renoviert sowie die Orgeln instandgesetzt beziehungsweise erneuert. Möglich waren diese Maßnahmen, weil einige positive Faktoren zusammentreffen:
- Pfarrer Vejtey, der mit viel Kunstverstand, Diplomatie, Hartnäckigkeit und Liebe zu Hirnsberg mit dem Ordinariat verhandelte.
- Eine Kirchenverwaltung, die letztlich zusammen mit Pfarrer Vejtey die Entscheidungen mittrug und ehrenamtliche Leistungen erbrachte, wo immer das möglich war.
- Die Pfarrgemeinde hat mit hohen Spenden entstandene Finanzlücken geschlossen, manchmal auch Vorleistungen erbracht, um das Ordinariat zu „motivieren“.
- Als Teilbesitzer des Simssees hat die Kirchenverwaltung Hirnsberg zusätzliche finanzielle Möglichkeiten.
Bevölkerungsentwicklung, Altersstruktur
Die Einwohnerzahl Hirnsbergs hat sich in den vergangenen Jahrzehnten kaum verändert. Der Hauptort Hirnsberg hat derzeit 83 Einwohner, mit den umliegenden Weilern sind es 344. 1985, also vor 30 Jahren zählte Hirnsberg mit den Weilern 339 Einwohner.
Die Alterspyramide 2014 stellt sich im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt aber ganz normal beziehungsweise deutlich jugendbetont dar.